Einfachsein-ist – Geld

Vanessa, wie siehst du das mit dem – Geld?

Hier ist Lachen. – Okay. – Das Leben lebt sich selbst; es sorgt dafür, ob und wie gelebt wird – nicht das „Ich“, wie du glaubst. Das Leben sorgt für – ALLES! – Geld ist eine Erscheinung, eine Energie, die niemandem gehört. –

Hm? – Geld ist nicht getrennt von der Einheit, die von alle Dem nicht berührt ist. Doch auch Geld ist ein Ausdruck der Einheit, ein Ausdruck Gottes in diesem göttlichen Lebensspiel; ein Ausdruck, der unendlichen, bedingungslosen Liebe, ein Ausdruck des Seins, als So-Sein, als Geldenergie – ohne Sinn und Zweck. Und das lässt sich, im Kopf nicht verstehen, jedoch spüren.

Und diese Geld-Energie „weiß“ selbst, wohin sie in dem göttlichen Lebensspiel soll. Es ist wahrzunehmen. Die Gedanken im Köpfchen über Geld sind laut, doch die Wahrnehmung ist leise, sie ist aus der Stille, wenn die Bereitschaft da ist – mit der „Geldenergie“ still zu sein, zu spüren. Es ist sehr erstaunlich, dass sich diese Energie des Geldes spüren, schmecken lässt. Sie hat einen Geschmack. Sie ist voll, oder als leer, oder als lieblich wahrzunehmen. Und je mehr dem vertraut wurde, je problemloser und einfacher war jede, egal welche, Situation „mit Geld“. Denn die Geldenergie, die in vielen Rollen mitspielt, erscheint mal als „gutes“ Geld, mal als „böses“ Geld. Sie ist oft ein Verbündeter der Angst, in dem du glaubst, dass das Geld – dir gehört – und es festhalten möchtest, oder in Panik loswerden willst. –

…Nun bat mich ein Freund, hier Geschichten in Ich-Form zu erzählen, die vieles vielleicht lebendig verdeutlichen.

Eine und andere trug sich zu, als Vanessa noch auf der Suche war:
 

Als kleines Kind erfuhr Vanessa schmerzlich, was es heißt über Geld zu verfügen, obwohl es ihr nicht „gehörte“. Nun, das trug dazu bei, mit Geld achtsam und Respekt voll umzugehen. So entstand ein gewisser Abstand – dem Geld gegenüber. –

Und später: Das Geld war in den letzten Jahren erstaunlicherweise mal mehr und mal leicht weniger geworden, dann eher mehr. Da waren Aktien und andere Spareinlagen, die sich vermehrten. Ich hatte, wie man sagt, keine „Geld-Sorgen“ und Freude an etlichen Ausbildungen.

Doch mit einem Mal war da ein Stopp! Und das Geld, das scheinbar „mir“ gehörte, schien langsam davon zu schwimmen – unglaublich – es begann sich aufzulösen. Erst arbeitslos – und es wurde, nah? .. klar, von dem Geld gelebt, was sich so angesammelt hatte … und dann? Voll Entsetzen, und nie für möglich gehalten, bekam ich mit einem Mal – Sozialhilfe … Man! Das war eine unsagbare Demütigung! Für wen? Na klar, für das Besitz denkende Ich. –

Doch dieses Ich; ließ sich nicht klein kriegen und ging putzen – mit der Überzeugung: Wer arbeiten will, findet auch eine Arbeit!

 Doch das Leben lehrte mich etwas Anderes. Denn da geschah ein Rippenbruch. Hans-Jürgen, mein Freund, ging nun an meiner Stelle putzen, um mir die Stelle aufrecht zu erhalten (neben seiner eigenen Arbeit). Doch das war, trotz allen Bemühens, nicht möglich.

 Was da geschah, ließ mich langsam erahnen, dass nicht … das Ich .. das Leben lebt … geschweige denn, im Griff hat. – Na ja, das schien mir aus den Händen … schon lange … zu gleiten. Und nun auch noch das! – Zusehen, dass so viele Überzeugungen pure Arroganz des Kopfes waren. Und von wegen: wer arbeiten will, findet auch eine …

Schnuff! Denn wie es aussah, wollte es das Leben anders. –

Mehr und mehr fühlte ich mich, nein – das Köpfchen fühlte sich zu tiefst gedemütigt … Ganz langsam wurde geahnt, dass das mit Dem, was ich wirklich bin, gar nichts zu tun hat. –

Nun gut. Für Vanessa ging es jeden Monatsanfang darum, was das Geld angelangte: Von dem Geld, das vorhanden war, für Miete, für Strom und für eine Bus-Monatskarte bis Stuttgart, zu sorgen, um auch zum Satsang fahren zu können. Ja, das schien das Wichtigste zu sein. –

Dahin gehen zu dürfen, im Satsang, wo es sich so – na? – sich so einfach anfühlte, so frei und geborgen. Dieser Wunsch wurde wie zu einem Gebet. Doch ich fühlte mich Hundeelend, wenn ich ohne Geld zu bezahlen, am Satsang teilnahm. Seltsamer Weise sorgte das Leben dafür, wie ich das dann sah, dass Geld da war. Ich konnte es nicht glauben, doch es geschah. – (und mit einem Lachen: Zum Satsang zu gehen, kostete mich letztendlich – Alles, was ich nicht ahnte.) – Immer mehr wurde dieses Wunder des Lebens staunend gesehen. Denn, unglaublich, ich bekam eine Reise geschenkt – nach Korfu, zum Satsang und weit mehr. Das war für das Köpfchen nicht mehr zu begreifen, was da geschah. – Das Leben war so langsam meinen Händen entglitten. Und doch – nicht zu glauben, es wurde immer einfacher. Es wurde Tag für Tag zu einem neuen Wunder. –

 Es war große Wachsamkeit da, mit dem Geld umzugehen – ohne zu wissen wie! Vor allem wollte ich mich nicht von Hans-Jürgen aushalten lassen. Mir wurde bewusst, dass ich an den Schaufenstern vorbei ging ohne hinein zu sehen. Denn es stand nicht an, etwas zu kaufen. Dafür war kein Geld da. Das wurde einfach gespürt und gesehen. – Und? – Ich setzte mich auf einen großen Stein in der Nähe eines Cafés, in dem ich oft bei einer Tasse Tee oder einem Eis gesessen hatte. – Jetzt trank und aß ich das im Rucksack Mitgebrachte. Eigenartiger Weise fühlte sich das total in Ordnung an.

 An einem anderen Tag, als ich gerade vom letzten Geld Äpfel gekauft hatte – ein purer Luxus … Ich war auf dem Heimweg und da geschah Folgendes: Ich spürte eine mir sehr bekannte Energie und sah mich um. Dort saß ein Bettler, scheinbar nichts Ungewöhnliches. Doch von ihm kam diese Energie. Es war Hunger! Mann! Das war ja spürbar! Im Staunen ging ich näher zu ihm heran … und wollte aus der Tüte für ihn einen Apfel nehmen. Doch die Tüte ging nicht auf. Da fiel mein Blick zu den Wurzeln eines Baumes, der in der Nähe stand. Und? Nicht zu fassen! Da lag ein herrlich großer Apfel! Und? Auch das, was mir in diesem Augenblick klar wurde, war wie ein Wunder.

Die Äpfel in der Tüte sollten anscheinend bei mir bleiben – und das Leben sorgte dafür – erstaunlich! – Voller Demut und Ergriffenheit nahm ich den schönen Apfel und legt diesen in die Hände des Bettlers, der ihn in strahlender Dankbarkeit entgegen nahm …

 Und so besehen, wuchs das Vertrauen in das Leben und der Frieden in der Ergebenheit – mit dem „Geld, der Geldenergie“. –

O

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