Einfachsein-ist – Hass

pixelio              Bild, Rainer Sturm

Eiskalter Hass…

Diese Beschreibung ist teilweise in Ichform. Es geschah, als noch nicht klar zu sehen war: Da ist Niemand – und Vanessa ganz normal , sie sei Jemand. Oh je, sie war mit diesem ganz schön unsicher…
 

Für kurze Zeit arbeitete ich vor Langem in einem schnuckeligen Blumenladen. Die Ladenbesitzerin mochte mich sehr, und ich sie auch. An dieser Arbeit hatte ich sehr viel Freude. Und ich war bereit noch viel von ihr zu lernen, denn meine Hände waren schon immer sehr geschickt, Blumengestecke herzurichten, obwohl ich darin keine Ausbildung hatte. An dem Tag stand ich im Laden mit einer Kundin, die mir Stück für Stück die Blumen reichte. Und ich hatte das Gefühl, nicht ich, sondern eine stille Freude bei mir und eine stille Freude bei der Kundin, diese Freude  – band daraus einen Blumenstrauß. – Plötzlich stand meine Chefin vor mir, – riß mir brutal den Blumenstrauß aus der Hand mit den Worten: „So geht das nicht! – Und damit das klar ist, schließlich habe ich drei Jahre gebraucht um das zu lernen!“ – Es war wie ein aus diesem inniglichen Miteinander, und ein in die Enge getriebener Schlag, mit einem eiskalten, brutalen Stop!!  – Ich sah die weit aufgerissenen Augen der Kundin, die wie erstarrt dastand, nur noch schemenhaft. – Sah: in meinem Körper schien das Blut zu gefrieren und das Gefühl eines blanken, eiskalten Hasses (Ich konnte das erst später Hass nennen) im Bauch, es war zu spüren, wie eine große eiskalte Faust, die sich in eine blanke, stählerne Scheibe zu verwandeln schien… Da war absolute Machtlosigkeit – Ausgeliefertsein. – Der Kopf war leer. – Auch schien es ringsum Leere zu sein, und weiter weg, wie am Rande, alles andere. – Es geschah eine absolute Ergebenheit, und einfach nur ein Zuschauen. Staunend war zu spüren wie sich diese eiskalte Scheibe begann zu drehen; es war, wie ein Reiben, das im Drehen Wärme erzeugte, und das ein Auflösen der eiskalten Scheibe zur Folge hatte. Die Wärme strömte nach oben, und als sie das Herz erreicht hatte, verwandelte sich dieser blanke, eiskalte Hass in warme alles umfassende Liebe, die – die Leere erfüllte. – Das Köpfchen hatte keine Macht einzugreifen. Da war nur Staunen. – Mein Körper wurde wieder warm durchströmt. Und ich stand da, wie ein unschuldiges Kind, staunend, und in Liebe. – Dann war da ein warmer Blick von der Kundin, die Ladentür ging auf, und die kleine Tochter (von vier Jahren) einer Bekannten legte Vanessa eine winzige Schmuckschildkröte in die Hand – darauf klingelte das Telefon, das ihr ihre Chefin reichte, und eine Freundin sagte: „Ich musste dich jetzt anrufen! Wenn du magst gebe ich dir heute noch eine Massage…“                                             ° O ja, es erschien ihr wie ein Segen. Staunend wurde das, was ihr gereicht wurde entgegen genommen – Vanessa empfand das ALLES als Gnade. (Und Gnade heißt – ohne Verdienst.) Und später: Da wurde klar gesehen: Ich war und bin wirklich stets absolut Machtlos all den Gefühlen gegen über, die bei mir erschienen und erscheinen!  Das ist – unfassbar!! – Sie gehören mir nicht einmal! Doch sie erscheinen bei mir und möchten einfach da sein. – Und das scheint auch meine Angelegenheit zu sein – sie dasein zu lassen – ohne was tun zu können oder müssen. – Denn eindeutig war für mich zu sehen, daß das ohne mein Zutun geschah! – Tja, Wut, Hass, Angst, Panik, Trauer, Druck – so wie alle, die so unbeliebten Gefühle – scheinen in der Geschichte der scheinbar unerkannte Geliebte zu sein, und wie gesehen wurde, der scheinbar mich in die Liebe führte. –

Wieso der Geliebte