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Ja. Alles was erscheint – muss – einfach erscheinen, denn wenn etwas anderes sein sollte, wäre etwas anderes erschienen. Die Einheit erscheint als Zwei, als Dies, was sich durch sie zeigt. –
Nun, mit einem Lächeln wird hier gesehen – von niemandem: Alles was erscheint – auch Angst – ist der Geliebte, der einlädt – mit der Energie im Zentrum dessen – zu sein – die so von allein in die Liebe führt. –
Angst ist – eine Energie des Zusammenziehens und kommt aus dem Sein, derselben Quelle, wie alle Energien; sie gehören niemandem; wenn überhaupt, so gehören sie dem Leben, einer größeren Kraft, Gott, der Einheit; – und nichts ist verkehrt – alles ist göttlich. Und wenn im Gewahrsein Angst erscheint, nimmt meist sehr schnell das „Ich“ die Angst in Besitz und hält sie unbewusst auch im Körper fest. Doch in Wahrheit steigt sie auf – erscheint – und möchte einfach nur – einfach nur da sein dürfen, gesehen, erkannt werden, als da was sie ist – und wieder gehen. – Das Herz belebt unseren Körper durch Zusammenziehen und Loslassen; und so funktioniert die Lebendigkeit des Lebens. – Es ist Sein, das in dem Traum, in dem göttlichen Lebensspiel als Angst- Sein erscheint, genauso, wie Loslassen – das ist der Lebensrhythmus. – ° Doch hier ist jetzt auch die Bereitschaft von „mir“ zu schreiben, in Ichform, so wie viele mich gebeten haben. – Wie verschieden bei mir Angst gesehen wurde. Vor allem, dass das einen großen Unterschied erkennen lässt, was aus Angst mit Befürchtungen wird: –
In Stille – im Abstand wurde gesehen, das diese Energie – bei – mir – aufsteigt; und nicht, dass – „ich“ in Angst bin! – Ich musste sie nicht mehr als „meine“ Angst, als Besitz ansehen; einen Besitz, den ich gar nicht wollte. Der Schlüssel war die Bereitschaft! So wie das im Programm der Anonymen Alkoholiker beschrieben wird. Nun war im Anhalten die „Bereitschaft“ da, (denn „ich“ konnte das nicht!) – die Angstenergie einfach da sein zu lassen; darin wurde all das erkannt, das ich so gern jetzt weiter mit Euch teilen möchte. – Als Angst aufstieg, und die „Bereitschaft“ erschien, konnte im Anhalten und Abstand gesehen werden, – was – die Angst mit sich brachte, und gelassen konnte ich sie anerkennen. Sie war da – und für mich in dieser Bereitschaft – wie ein Freund, wie ein Geliebter, der willkommen ist. Denn in ihr war ein Hinweis und die dringende Bitte – nicht ein zu schlafen – nicht zum ersten Glas Alkohol, zu Tabletten oder anderen Drogen greifen zu müssen oder – zwanghaft etwas erreichen zu müssen! – Und die Angst wurde zur stillen, hellen und tiefen Wachsamkeit. – Und das geschah. – Für mich war es Gnade, d.h. ohne Verdienst. Oh, ja! Auch ich habe gelernt die Angst zu zuschütten. Zu zuschütten mit Zwanghaftem Trinken – und allen möglichen Suchtmitteln, dazu gehörte auch zu schnelles Sprechen oder zu schnelles Arbeiten, denn in der Schnelligkeit, war sie nicht zu spüren. – Somit haben ich auch gelernt – wie ich das heute sehe – unglücklich zu sein; aus der Angst heraus, sich nicht zu trauen oder es abzulehnen – was – das Leben mir bringt, – Mit der Angstenergie im Abstand zu „sein“, das war wirklich ein Fremdwort für mich. – Doch in vieler Hinsicht hat die Angst mich eingeladen – mutig, genau das zu wagen, oder einfach nur auszusprechen – was sie zurück hielt – nicht trotzig oder stolz, sondern nüchtern, liebevoll behutsam und entschlossen – und sich dann daran zu freuen, was dadurch möglich war. –
Hm, doch wenn Angst mit einer – dunklen – „Befürchtungs- Geschichte erschien, wurde diese von mir so wahrgenommen, (fast wie im Alkoholrausch, obwohl ich doch nicht betrunken war): Die Geschichte selbst, meist dramatisch, war für mich wie eine „Ummantelung“ der Angstenergie und ich war darin wie benebelt, trübe, wie blind. Und mit Ummantlung meine ich die Befürchtung von Missverständnissen und Vorstellungen, Angstgedanken, genauso wie Panikattacken. Oje, die Angstenergie als Freund, geschweige denn als Geliebten zu sehen – nein, damit durchschaute, erkannte ich ihn nicht! –
In der Identifizierung mit dem zwanghaften Ichgedanken – der Angst und den Lügen- Geschichten von Befürchtungen, (die wie Gift sein konnten) oh, in so einer Verwicklung – oh je! Das fühlte sich eng, trübe oder wie erblindet an. Das war lange für mich nur im Alkoholrausch auszuhalten – bzw. – das wurde weg getrunken – oder mit Tabletten und anderen Drogen betäubt. – Heute trocken und alles immer wieder nüchtern betrachtend, – denn da war auch, wie man so schön sagt: so mancher Trockenrausch. Es war, als wenn das Ich betrunken, berauscht war von all den Befürchtungen, den Lügen, von denen ich glaubte, dass ich sie besaß – und doch gleichzeitig resignierend loswerden wollte! Ich war wie im dunklen Loch. Manche nennen das Depression – ich nannte es für mich irgendwann: Niedrigwahn! – denn den Größenwahn kannte ich auch. – Das erschien mir dann nicht nur als Getrennt – Sein von Gott, vom Leben (denn Gott, wie ich es sehe, ist für mich das Leben); – nein – es erschien auch als Hölle, als Alptraum – zwar im Kopf, doch auch der Körper litt sehr darunter! – Bei einem Arztbesuch bekam ich dann sehr schnell „Tabletten“ verschrieben. – Doch das löste Alarm in mir aus! – Ich wollte keinen Ersatz für Alkohol, nur um zu funktionieren. – So begann ich zu beten, doch nein, das Beten – geschah – aus der Tiefe heraus: Bitte lass mich sehen; Bitte lass mich erkennen…. nimm meinen Kopf – mein Handeln….. Und, als ich schon gar nichts mehr wusste…. und mich auch mit der Verzweiflung immer wieder im AA Meeting zeigen durfte, geschah etwas, was für mich überraschend war: In dem Augenblick, als „die Bereitschaft“ da war, sich von der dramatischen Geschichte abzuwenden und die Aufmerksamkeit voll bei dem langsamen, tiefen Aus – und dann bei dem langsamen, tiefen Ein – Atmen verweilen zu lassen, löst sich die Panik stets auf. – Man! Einfach und genial. Es jubelte in mir vor Dankbarkeit, denn nun konnte ich die „Tabletten“ wirklich vergessen! – Oh, es ist wunderschön das selbst zu entdecken – und zu staunen. – Nun, was immer klarer gesehen, durchschaut wurde: Hinter all meinen Gewalttaten stand, blinde Angst; meist, wie ich es heute sehe: Nicht geliebt zu werden! Ich war wie ein, sich verloren fühlendes, Kind; im Haben-wollen – oder etwas, was ich glaubte zu besitzen, zu verlieren. – Man! Und die Befürchtungen waren so gut wie immer – Lügen! Denn es war die Arroganz des Verstandes, die behauptete zu wissen, was eigentlich der Verstand auch für die „Zukunft“ gar nicht wissen kann! Denn er „kennt“ nur die Vergangenheit – und übersah, vor allem „in“ Angst und Befürchtungen, – was – das Leben unmittelbarer mit sich brachte, was gegenwärtig – Ist! Und dieses – Nur für Heute, oder – Jetzt nicht! waren und sind herrliche Hinweise für das Zwanghafte Ich; ja, damit konnte und kann das Köpfchen gut zurecht kommen. ( wie heute liebevoll den Kopf nenne) – Denn die Angst mit Befürchtungen, so wurde es gesehen – können nur in dem Traum vom Werden, also in der Zeit, in einer scheinbaren Macht schalten und walten: wenn ich „Gestern, Heute und Morgen“ zusammen genommen hatte, und übersehen habe, dass – leben – einfach gegenwärtig und unmittelbar – Ist.
Nun, da entstand immer mehr die Bereitschaft – das Erscheinen der Angst so zu sehen: dass sie zum Leben dazugehört, dass das Leben alles was erscheint bedingungslos liebt. – Und das zeigte mir, dass da – Mut – ist. Mut, das Leben immer wieder neu zu akzeptieren. – Denn das Leben, wie es heute gesehen wird, lebt durch mich! – Und nicht wie ich einmal glaubte, dass „ich“ das Leben leben kann, das scheint nur so; – und das ist befreiend! – Denn das Leben ist jeden Moment – Neu! Ja, das Neue, Unbekannte zu akzeptieren ist – Mut, ist mutig, das Leben als Abenteuer zu sehen – ist „spielen, wie ein kleines mit sich zufriedenes Kind, das unschuldig spielt.“ Und da ist dann Staunen – über dieses Wunder: die pure Lebendigkeit des Lebens, denn in der Präsenz – Was Ist – genau hier ist das, was ich mir je wünschen konnte. –
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